Kürzlich las ich in einer Zeitschrift einen Artikel über fünf Frauen, die ihr Leben in ihrer Generation beschreiben. Wie sie groß geworden sind , mit welchen Idealen und wie sie von ihrer Generation geprägt wurden."Generation Silent", Jahrgang 1951, war für Frauen die Zeit der "Stille". Es wurde nicht darüber gesprochen was sie fühlten, dachten oder gar wollten. Egal wie groß die Sehnsucht auszubrechen war, die Zeit war noch nicht reif dafür. Es lag noch ein langer Weg vor den Frauen und ihrem Kampf für Gleichberechtigung.
"Generation Boomer", wie revolutionär waren die Frauen damals? Eine Generation der Furchtlosen, die geburtenstärksten Jahrgänge waren bereit, die Frauenwelt zu liberalisieren. Sexualität wurde entdeckt, ausgelebt, der Reiz des Verbotenen ausgekostet Es wurde nicht mehr geschwiegen, Frauen konnten lauthals mitdiskutieren. Sie wurden (manchmal )sogar gehört. Sie waren die erste "Forever-young-Generation", mutig zur Tat schreitend, Angst war damals kein Thema."Generation X", mein Jahrgang, 1967. Das Rebellische wich dem Tiefsinnigeren. Diese Generation trug stolz die "Atomkraft?-Nein -danke- Buttons". Viele Frauen wollten die Männerwelt dominieren, nicht zu viel Weiblichkeit zeigen, unverwundbar sein, Karrierefrauen , die den Beruf allem voranstellten. Aber es gab auch jene Frauen die keine Männerklone sein wollten, sondern Frauen, die sich selbst verkörpern wollten, in ihrer ganzen Weiblichkeit. Die heutige Generation mag es als zu wenig kämpferisch sehen, mag sein, vielleicht waren wir einfach glücklich damit.
"Generation Y", die Frauen der 90-er und 00-er Jahre. Die Generation, die mit dem Internet, mit der grenzenlosen Freiheit aufgewachsen ist. Sie erlebten wie das WWW die Menschheit verändert und auch ihr Leben. Sie fühlten sich frei, die Welt lag ihnen zu Füßen. Begriffe wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Sexismus, oder Rassismus gewannen an Bedeutung. Sie ist eine Generation auf Sinnsuche. Viele Fragen die es zu beantworten gilt.
"Generation Z", ein Leben zwischen Internet und Smartphone, eintauchen in virtuelle Welten und alle können daran teilhaben. Posts, Stories, das Leben ist gläsern. Doch so oberflächlich ist diese Generation nicht. Sie versuchen die Welt ein bisschen besser zu machen, hinterfragen Vorurteile, sehen die Krise in unserer Umwelt, kämpfen für Gerechtigkeit. Gerade Corona hat den Blickwinkel verändert, der Wunsch nach Freiheit und Normalität drängt sich in den Vordergrund. Auch wenn ihr Leben vom WWW bestimmt wird, die Zufriedenheit finden immer mehr von ihnen in der Einfachheit, in den Werten der älteren Generationen, unserer Generationen.Beim Durchlesen habe ich mich in jeder dieser Generationen teilweise wiedergefunden. Manchmal still, zurückhaltend, vielleicht etwas schüchtern. Aber auch neugierig, mit rebellischen Anflügen, "Forever -young" Gefühle. Stark nach außen, keine Schwäche zeigen, aber doch so verletzlich. Die Vorzüge des Internet genießend, ein Leben ohne, nein danke! Immer wieder einmal auf Sinnsuche, Einstellungen hinterfragen, die Welt ein Stückchen verbessern wollend. Auf Instagram teile ich natürlich meine Erlebnisse (oft zum Missfallen meiner Söhne), genau so wie in meinem Blog.
Ich glaube, keine von uns lässt sich in eine Schublade stecken, es ist der Generationen - Mix der uns lebendig hält und interessant macht. Ich frage mich nur: was kommt nach der "Generation Z"?
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